Eine Person steht an einem Whiteborda und arbeitet an einem Workflow

Nachhaltige Kommunikation oder wieso es eine Emailscham geben sollte

Läuft dein Posteingang auch mit E-Mails über? Seien es Newsletter, eine kurze Nachricht mit einem Link von Kolleg:innen oder auch Spam-Mails? Die gute Nachricht zuerst. Im Gegensatz zu Briefen, verursachen E-Mails weniger CO2. Das liegt vor allem an dem Transport. E-Mails müssen nicht aufwendig von A nach B gefahren und in den Briefkasten geschmissen werden. Die schlechte Nachricht: Durch den inflationären Gebrauch von E-Mails verursachen wir eine Menge an CO2-Emissionen.

Wieso ist das relevant für Marketingmanager und welche Alternativen gibt es?

Eine Person hält ein Smartphone vor einem Laptop

Das Problem mit den CO2-Emissionen

„Um das Klima noch zu retten und die Erwärmung des globalen Klimas innerhalb der Grenzen von durchschnittlich zwei Grad Celsius zu halten, müssen wir die Emissionen langfristig auf eine Tonne CO2 pro Person und Jahr bis 2050 reduzieren.“ Umweltbundesamt

Die durchschnittliche deutsche Person verursacht derzeit 11 Tonnen an CO2-Emissionen pro Jahr. Das mittelfristige Ziel liegt erstmal bei 2,5 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr. Auch du als Angestellte:r im Marketing kannst deinen Teil dazu beitragen! Denn wenn wir nicht sofort etwas tun, wird der Lebensraum vieler Tiere zerstört und unsere Enkel kennen Eisbären dann nur noch aus dem Fernsehen, äh, entschuldige YouTube.

Ein Eisbär

E-Mail Marketing: Weniger ist mehr

Das E-Mail-Marketing ist eine beliebte und zurecht erfolgreiche Methode für alle Marketingmanager. Es gibt zahlreiche Statistiken, warum sich E-Mail Marketing lohnt und wie du das Beste aus deinen Newsletter herausholen kannst, um deine Kund:innen zu mehr Käufen anzuregen. Doch wusstest du, dass eine E-Mail im Durchschnitt 10 Gramm CO2 verursacht? Wenn du 10 E-Mails verschickst, verursachst du so viel CO2-Emissionen wie eine Energiesparlampe pro Stunde. Verrückt, oder? Was das für deinen E-Mail Verteiler bedeutet?

  • Schreibe relevante E-Mails für deine Zielgruppe und verwende Segmente, um diese noch besser ansprechen zu können. Jemand, der sich für eine Reise nach Kuba interessiert, möchte nicht unbedingt einen Newsletter über Japan erhalten.

  • Versende nicht allzu oft einen Newsletter (das wird sich auch in deiner CTR auszahlen).

  • Achte darauf, dass deine Newsletter nicht als Spam identifiziert werden. Es gibt hier zahlreiche kostenlose Programme, wie zum Beispiel Mail-Tester, um dies vorher zu prüfen.

Eine Person arbeitet an einem Laptop

Kommunikation mit deinen Lieblingskolleg:innen

Hättest du mal gedacht, dass sich Unhöflichkeit auszahlt? Das ist jedenfalls die These vom britischen Energieversorgers Ovo Energy. Dieser hat vor kurzem mit der Aussage Aufsehen erregt: „Denkt nach, bevor ihr Danke sagt!“ Eine Hochrechnung hat ergeben, dass man jährlich 16.000 Tonnen CO2 sparen könnte, würde jeder britische Bürger eine Dankes-E-Mail weniger schreiben. Nun, ich sehe es nicht ganz so wie Ovo. Wie wäre es denn zum Beispiel mit einem Anruf, um den bzw. die liebe Kolleg:in mal wieder zu hören? Oder du gehst kurz im Büro vorbei, um dich zu bedanken und weitere Themen zu besprechen?

Laut einer Prognose soll sich die Anzahl der täglich versendeten und empfangenen E-Mails weltweit im Jahr 2019 auf 293,6 Milliarden belaufen. Diese Zahl der privat und geschäftlich versendeten und empfangenen Mails soll in den kommenden Jahren kontinuierlich steigen und sich im Jahr 2023 auf 347,3 Milliarden Mails pro Tag belaufen.“
Statista

Auch wenn du eine E-Mail speicherst bzw. nicht aktiv löscht, verursachst du laufend CO2-Emissionen. Durch den Speicherplatz und die damit verbundene Energie, die der Server benötigt, werden unnötige Emissionen produziert. Was du dagegen tun kannst?

  • Anhänge nicht per E-Mail versenden, sondern Cloud-Lösungen benutzen. So verursacht die Datei nur einmal Kapazitäten für den Speicherplatz und befindet sich nicht auf jedem Rechner

  • Benutze alternative Kommunikationswege, wie zum Beispiel Projektmanagementsysteme wie Trello oder Chatsysteme wie Slack. Die Kommunikation ist zielgerichteter, da du sie in Projekten und Kanälen organisieren kannst und damit relevanter für alle Personen. 

  • Entrümpele dein Postfach alle paar Wochen. Benötigst du die E-Mail mit den Link zu dem Artikel wirklich noch? 

Eine Zeichnung auf der zwei personen und eine eine Website-Grafik zu sehen sind

Nachhaltige E-Mail Anbieter


Last but not least – es gibt mittlerweile schon zahlreiche E-Mail-Dienste, die eine nachhaltige und ökologische Alternative anbieten. Sei es nun privat oder geschäftlich, ein E-Mail-Konto zum Beispiel bei Posteo.de, Mailbox.org, Ownbay.net, Mail.de, Biomail.de und Greensta.de versorgen die Server mit Ökostrom und stehen für Webefreiheit und Datenschutz.